Allen, die viel stricken, wird es ähnlich gehen. Stricknadeln haben wir alle viele, ziemlich viele… Ganz einfache aus den Anfangszeiten, edle aus Holz, Bambus oder Karbon. Mit Wechselsytemen, ohne, lange Seile, kurze Seile, ja und dann natürlich die Sockennadeln, sprich Nadelspiele nicht zuvergessen. Da stellt man sich dann schon die Frage, braucht man wirklich noch mehr Nadeln? Und wie will man hier das Rad neu erfinden? Nadel bleibt ja Nadel… Aber auch wenn man es kaum glauben mag, es geht
Zwei dieser „neuen“ Nadeln möchte ich Euch heute zeigen und erzählen, was ich davon halte bzw. wie ich mit ihnen zurecht komme. Zuerst das Addi Sockenwunder… gut neu kann man es fast schon nicht mehr nennen. Aber ich schätze, viele kennen es aus diversen Bildern, Texten etc., haben damit aber noch nicht gestrickt. Ich habe es mir, glaube ich, schon im letzten Jahr gekauft und ziemlich schnell wieder weggelegt. Warum soll ich mir die Finger verbiegen, dachte ich, mit Nadelspielen komme ich super klar und bin damit auch schnell. Also blieb es bei einem sehr kurzen Anstricken bei dem ich mich unheimlich verkrampft habe, sowohl in den Fingern als auch im Nacken und damit war es dann erstmal zu Ende.
Wie Ihr hier nun sehen könnt, ist das Sockenwundern nun doch bei mir aktiv in Gebrauch – Socke Nr. 1 ist schon fertig und die zweite frisch angeschlagen. Man kann also auch super seine Meinung ändern
Zum Sockenwunder muss ich sagen, ja, es ist winzig und am Anfang ist es sehr ungewohnt, nur diese kleinen und auch sehr kurzen Nadeln in den Fingern zu halten. Und ja, am Anfang neigt man auch zum Verkrampfen, ich zumindestens. Aber das ist einfach Übung. Wenn man sich ein wenig Zeit läßt und am Anfang nicht direkt eine Stunde am Stück damit arbeitet, klappt es auf einmal richtig gut. Wichtig ist, gerade am Anfang, dass man immer mal wieder kurz innehält und einmal durch seinen Körper geht und schaut, ist alles locker oder bin ich irgendwo verkrampft, zieh ich zum Beispiel die Schultern hoch vor lauter Konzentration… Was mit diesen Nadeln bei mir richtig gut funktioniert, ist mehrfarbiges Stricken, also Farbwechsel. Bin bisher noch nicht so der Könner darin mit zwei Farben zu stricken, aber bei Socken hat es bisher kaum geklappt, durch die Nadeln. Meist hab ich den Faden-/Farbwechsel genau am Übergang von einer zur anderen Nadel und das krieg ich nicht wirklich gut hin. Mit dem Sockenwunder ist es noch nicht pperfekt, aber es funktioniert und wird mit jeder Reihe besser
Fazit: Tolle Neuerung, aber mein Tipp, gebt der Nadel und auch Euch selbst ein wenig Zeit. Sobald Ihr Euch besser kennengelernt habt, kann daraus eine echte Freundschaft werden Und lässt Euch nicht von der ersten Reihe entmutigen. Die erste, direkt nach dem Anschlagen ist einfach eng, aber dass ist auch bei anderen Nadeln oft eine weniger lustige Reihe, danach wird es gut
Die zweite Neue ist die Ergonomics von Prym. Beim ersten Betrachten sehen diese Nadeln etwas merkwürdig aus mit dieser schmalen Nase mit Minignubbel. Dann sind sie komplett aus Plastik und der Schaft am hinteren Ende ist dreieckig. Aber da ich ja beim Sockenwunder schon gelernt habe, dass man kein voreiliges Urteil fällen soll, habe ich mir am Freitag ein solches ergonomischen Paar gekauft. Um wirklich feststellen zu können, ob diese Nadel etwas für mich ist, habe ich ein Tuch mit ihr angefangen, dass mich normalerweise aufgrund der Wolle ziemlich nerven würde. Ich habe das ganz einfache Tuch 22-Littel-Clouds von Martina Behm angeschlagen. Schlicht glatt rechts mit einer Rüsche am Rand. Aber mein Garn ist ein Wolliumknäuel mit wunderschönen Farben. Die sind auch der Grund, warum ich mir immer wieder dieses Garn kaufe. Denn verstricken tue ich es ausgesprochen ungern. Es besteht meist aus jeweils fünf Fäden, die NICHT verzwirnt sind… und es ist egal wie langsam und sorgfältig ich stricke, wie sehr ich mich konzentriere, ich erwische sehr oft nur drei oder vier dieser Fäden und das sieht nicht gerade toll aus… und dann jedesmal die Masche fallen lassen und bis zum Fehler wieder aller korrigieren, macht auch keinen besonders großen Spaß. Daher dachte ich, das ist doch ein gutes Testgarn.
Und es hat funktioniert Diese neuartige Spitze wirkt wie eine Lacespitze, die es ja bei einigen Nadeln auch gibt, nur besser. Ich habe ganz bewußt schnell gestrickt und dadurch natürlich auch wesentlich unaufmerksamer was das Garn betrifft. Trotzdem habe ich fast immer alle Fäden erwischt. Klar, auch mit dieser Nadel ist mir mal einer durchgerutscht, aber im Gegesatz zu sonst, kaum erwähnenwert. Sehr angenehm ist auch das Gewicht der Nadel, besser gesagt ihr Nichtgewicht. Denn man hat fast nichts in der Hand. Wider erwarten läßt es sich recht angehen trotz des Materials (Plastik) mit ihnen stricken. Was auch positiv ist, dass sich das Seil nicht verdreht. Wie sich mit diesen Nadeln Mohair verstricken läßt, kann ich noch nicht sagen, könnte sein, das sie dafür nicht so ideal sind, da sie ein wenig stumpf sind. Für Baumwolle oder sonstige eher rutschige Garne toll, aber Mohair hakt ja manchmal schon bei Bambusnadeln. Aber das werde ich demnächst auch mal probieren, genauso wie die Sockennadeln. Leider hatte der Laden, in dem ich sie am Freitag gekauft habe nur Nadelspiele ab Nadelstärke 4 und die brauchte ich nicht…
Das einzige was mir an diesen Nadeln nicht gefallen hat, ist der Übergang Nadel zum Seil. Da waren bei mir noch kleine Plastikreste, die bei der Produktion nicht entfernt wurden. Sprich kleine Haken bzw. rauhe Kanten. Da ich mir nur ein Paar gekauft habe, kann ich nicht sagen, ob das Pech war oder ein häufigeres Problem. Ich konnte es aber sehr gut und schnell mit einer Nagelfeile beheben und von daher ist auch bei dieser neuen Nadel mein Fazit: lohnt sich und ich werde sicher noch andere Stärken und vorallem die Sockennadeln ausprobieren
So läßt es sich doch prima stricken und testen, oder? Und hier seht Ihr auch die tollen Farben des Garns… Habt einen guten Start in die Woche
Liebe Grüße, Eure Brigitte
P. S. Das ist keine Werbung. Die Stricknadeln habe ich mir selbst gekauft und ich schreibe hier über meine persönlichen Erfahrungen mit Ihnen ohne Auftrag von irgendjemandem.